Nicht nur eine Nummer sein – für die Ingrid L. Blecha Ges.m.b.H. war das bei der Wahl eines Geschäftspartners für ihre Lagerumstrukturierung ein entscheidendes Kriterium. Für das Projekt suchte das Unternehmen nach einem Logistikexperten, der sowohl die Bedürfnisse und Anforderungen als auch die Vorstellungen und Wünsche Blechas ganz genau verstand. Bereits nach kurzen Sondierungsgesprächen fiel die Entscheidung auf die Friedrich Remmert GmbH. „Mit Remmert haben wir den idealen Partner für die Erweiterung unseres Langgutbereichs gefunden“, erklärt Michaela Bauer, Prokuristin bei der Ingrid L. Blecha Ges.m.b.H. „Das erfahrene Team des Lagerexperten hat sich sehr viel Zeit für uns genommen und ist in seiner Beratung instinktiv auf Aspekte eingegangen, die uns sehr am Herzen lagen. Nach über einem Jahr im Einsatz sind wir mehr als zufrieden mit der Anlage“, so Bauer weiter.
Ein Unternehmen – zahlreiche Anforderungen
Die Ingrid L. Blecha Ges.m.b.H. ist ein international aufgestelltes Handelsunternehmen mit dem Fokus auf Aluminium-Produkten. Abgesehen von der Rohmaterial-Distribution in weltweit mehr als 60 Länder umfasst das Leistungsportfolio die Realisierung diverser Anarbeitungsleistungen. Zu den Spezialitäten des Betriebes gehören u. a. Aluminiumrohrfittings und Aluminium-Zaunsysteme. Außerdem fertigt das österreichische Unternehmen Zulieferteile für Saugförderanlagen. An seinem Standort Neunkirchen, 60 km südlich von Wien, bevorratet Blecha mehr als 2.200 Aluminiumstandardprofile und -rohre in verschiedenen Güten, Legierungen und in Maßen von bis zu 18 m Länge sowie diverse Blechplatinen. Früher lagerten die Werkstoffe am Boden und in Regalen, verteilt auf vier Hallen. Angesichts von rund 6.000 Lagerplätzen pro Halle wurde ein Material häufig an mehreren Stellen bevorratet. Die Transparenz über die Bestände ging dadurch verloren. Lange Wege und eine umständliche Werkstoffsuche waren vorprogrammiert. Als Folge verzögerte sich immer wieder die Abwicklung von Kundenaufträgen. Darüber hinaus bestand durch das chaotische Lagerprinzip die Gefahr, dass Materialien beschädigt und Legierungen verwechselt wurden. „Unser bestehendes Lagerkonzept war für unsere Zwecke nicht mehr wirtschaftlich genug. Wir trafen daher die Entscheidung, einen Teil unserer Langgutlagerung umzustellen und in ein modernes Automatiksystem zu investieren“, berichtet Michaela Bauer. „Auf diese Weise wollten wir zum einen die vorhandene Grundfläche besser nutzen und unsere Lagerkapazität steigern. Zum anderen sollten sich alle logistischen und produktionstechnischen Prozesse verbessern.“
Der Schritt zu mehr Effizienz
In erster Linie dient das neue Lager für Langgüter mit einem Gewicht ab 4 kg/m. Diese hatten in der Vergangenheit sowohl die Bevorratung als auch das Handling extrem erschwert. „Aufgrund der Anforderungen von Blecha haben wir dem Unternehmen zu einem Wabenlager geraten“, erklärt Matthias Remmert, Geschäftsführer der Friedrich Remmert GmbH. „Der Aluminiumexperte meisterte so mit einem Schlag viele Herausforderungen.“ Ein wesentlicher Vorteil des Remmert-Systems: Durch die wabenartig angeordneten Ladeträger ermöglicht das Lager eine besonders hohe Lagerdichte. Außerdem ist das Wabenlager, wie im Fall des österreichischen Distributors, als Twinblock erhältlich. Auf diese Weise werden zwei Lagerblöcke auf minimalem Raum miteinander verbunden –
ideal für die Lageranforderungen von Blecha. Um ausreichend Kapazitäten für künftiges Wachstum zu haben, entschied der Aluminiumhändler, das Lagersystem in einer neuen, fünften Halle zu errichten. Remmert stimmte das Layout daraufhin so ab, dass sich die „Wabe“ perfekt integrieren ließ und ausreichend Platz für einen späteren Ausbau blieb. So benötigt das neue Wabenlager lediglich 920 m² Grundfläche. Blecha stehen hier 1.138 Lagerplätze à 2 t Traglast zur Verfügung. Das entspricht einem maximalen Lagervolumen von 2.276 t. Das Materialhandling erfolgt dank leistungsstarker Remmert-Technologie spielend, schnell und zuverlässig. Binnen weniger Sekunden lagert ein fahrwegoptimiertes Regalbediengerät die verschiedenen Aluminiumrohre und -profile ein und aus. Die Zugriffszeiten auf das Langgut haben sich dadurch um ein bis zwei Drittel verkürzt.
Ein reibungsloser Materialfluss
„Das neue Wabenlager sollte in gleichem Maße eine reibungslose Kommissionierung und Anarbeitung ermöglichen“, erläutert Bauer. „Auf Basis seiner langjährigen Erfahrungen hat Remmert ein Lösungskonzept entwickelt, das ganz darauf abgestimmt ist.“ Neue Langgüter gelangen über eine dem Warenein- und -ausgang nahegelegene Lagerstation ins System. Aluminiumrohre und -profile für die Kommissionierung werden an derselben Station wieder ausgelagert. Die vollautomatische Bereitstellung der Kassetten steuert die Lagerverwaltungssoftware PRO WMS Enterprise von Remmert mit einer Schnittstelle zum HOST-System von Blecha. Sie dokumentiert die Lagerbewegungen, so dass die Transparenz bezüglich der Lagerbestände maßgeblich steigt. Nach der Auslagerung sieht das in Zusammenarbeit mit Remmert erarbeitete Materialflusskonzept die schnelle Distribution des Langguts vor. Es wird dazu auf einen Rollgang gelegt. Daran angeschlossen ist eine Wickelmaschine, die die Rohre und Profile für den Versand verpackt. „Die automatische Verknüpfung von Lager und Kommissionierung bietet uns enorme Vorteile“, erzählt Michaela Bauer. „Gerade Aufträge mit vielen Posten werden so innerhalb kürzester Zeit bearbeitet. Das ist einfach fantastisch.“
Ebenso effizient wie die Kommissionierung vollzieht sich auch die Anarbeitung. Auch hier ermöglicht das Remmert-System einen optimalen Prozessablauf. „Für eine durchgängige Fertigung sah unser Konzept den Anschluss einer Säge an das Wabenlager vor“, berichtet Matthias Remmert. „Die Versorgung der Maschine erfolgt ausschließlich über eine zweite Lagerstation. So wird die Kommissionierung nicht beeinträchtigt.“ Das Zuführen der Rohre und Profile an die Säge sowie den Abtransport der Zuschnitte realisiert Blecha mittels Hallenkran. Durch die automatische Bevorratung und das vereinfachte Handling ist eine reibungslose Anarbeitung garantiert. Im Vergleich zu früher konnte Blecha die Produktivzeit der Säge so um mehr als die Hälfte erhöhen.
Eine Perspektive für die Zukunft
Über ein Jahr ist das neue Remmert-Wabenlager mittlerweile bei Blecha im Einsatz. Der Erfolg hat jedoch nicht so lange auf sich warten lassen, erzählt Michaela Bauer. „Bereits kurz nach der Integration des Lagers hat sich einiges bei uns getan“, so die Prokuristin. „Der Durchsatz in der Kommissionierung und Anarbeitung stieg deutlich. Des Weiteren konnten wir durch unsere erhöhte Lagerkapazität unser Artikelsortiment ausbauen. Das ist für unser Geschäft ein erheblicher Gewinn.“ Ein weiterer Vorteil der neuen Lagerstrategie ist ein verbessertes Bestandsmanagement. Die Planbarkeit von Aufträgen sowie das Bestellverhalten wurden dadurch maßgeblich optimiert. „Derzeit planen wir den Ausbau des Wabenlagers. Klar, dass wir uns auch dabei wieder auf das langjährige Know-how und die effizienten Ideen von Remmert verlassen“, ergänzt Bauer.
Infos für Schnellleser
Remmert-Wabenlager bei Blecha: Alle Vorteile auf einen Blick
- Ausbau der Lagerkapazität um ca. 40 Prozent
- Leichteres Materialhandling, Verkürzung der Zugriffszeiten um ein bis zwei Drittel
- Steigerung des Durchsatzes in der Kommissionierung und in der Anarbeitung
- Steigerung der Produktivzeit der Säge um mehr als 50 Prozent
- Reduzierung der Gefahr von kostenintensiven Beschädigungen & Materialverwechslungen
- Erhöhte Transparenz ermöglicht besseres Bestandsmanagement & bessere Planbarkeit von Aufträgen
- Sortimentserweiterung um 30 Prozent
Remmert-Wabenlager bei Blecha: Technische Informationen
- Lagergröße: 40 m x 23 m x 9 m (L x B x H)
- Lagervolumen: 1.138 Lagerplätze à 2 t Nutzlast, entspricht 2.276 t
- Lagerstationen: 1 Schnellwechselstation zur Einlagerung und Kommissionierung, 1 Schnellwechselstation für die externe Anarbeitung
- Lagertechnik: 1 Hochleistungs-Regalbediengerät
- Bearbeitungsmaschinen: Anschluss einer Bandsäge BEHRINGER HBM 540 ALU und einer Wickelmaschine
- LVS: Remmert PRO WMS Enterprise (inkl. SAP-Schnittstelle)
