Blechlagerturm um Automation erweitert

Gut begonnen ist halb gewonnen. Diese Philosophie kommt Barbas Bellfires aus dem niederländischen Bladel beim Produktionsprozess zugute. Anfangs erledigte der Ofen- und Kaminhersteller alles in mühevoller Handarbeit: das Schneiden, Biegen und Schweißen der Stahlbleche, bis am Ende der Produktionslinie ein fertiger Ofen oder Kamin stand. Heute, da verschiedene Automationslösungen aufgetaucht sind, ist das anders. Um den Anfang des Herstellungsprozesses kümmert sich nun Remmert, damit Barbas Bellfires effizienter und effektiver arbeiten kann.

Vom Blech zum Kamin

Wir denken oft gar nicht darüber nach, wie Unternehmen ihre Produkte herstellen. Manchmal steckt eine ganze Produktionskette mit mehreren externen Zulieferern und Abnehmern dahinter, bis das fertige Produkt beim Verbraucher ankommt. Die Alternative dazu ist die Inhouse-Fertigung – und genau das macht Barbas Bellfires jetzt.

Das Unternehmen aus Bladel in der Provinz Noord-Brabant kauft Stahlbleche ein, die es für seine Öfen und Kamine schneidet, biegt und schweißt. Das Besondere dabei: Es ist eine der wenigen Firmen, die das Material von A bis Z selbst zum kompletten Endprodukt verarbeitet. 

Das war früher noch anders. Seit 1976 produziert Barbas Bellfires seine berühmten Öfen und Kamine. Damals wurde im Werk in Bladel alles von Hand erledigt, bis man sich vor 15 Jahren dazu entschied, Teile der Produktion auszulagern, um die Kosten zu senken. So hatte man es sich zumindest gedacht. Nach gut fünf Jahren waren die Produktionskosten über die gesamte Kette hinweg jedoch immer noch recht hoch. Auch die Fertigungszeit war mit etwa zehn Wochen zu lang und die Zuverlässigkeitsquote lag nur bei 40 Prozent. Das war nicht das Niveau, das Barbas Bellfires bieten wollte. Also wurden neue Ziele gesetzt: niedrigere Produktionskosten, kürzere Fertigungszeiten und höhere Zuverlässigkeit. Damit wurde die Produktion wieder eingelagert.

 

Blechlagerturm reicht nicht mehr aus

Der Arbeitsablauf sollte effizienter und effektiver werden. Denn auch, wenn die Produktion nun wieder inhouse stattfand, erfolgte der Prozess nach wie vor größtenteils manuell. Auch dafür gab es eine Lösung. Das Fundament für den Automatisierungssprung wurde gemeinsam mit Remmert gelegt. Vor Beginn der Kooperation setzten sich die beiden Parteien an einen Tisch, um den Bedarf und das letztendliche Ziel zu ermitteln. Der Kaminexperte legte den Fokus fest und Remmert gab in seiner Funktion als Berater bei diesen Gesprächen Empfehlungen, welche Produkte Barbas Bellfires bei der Erreichung der selbst gesteckten Ziele helfen könnten. So entstand eine maßgeschneiderte Lösung.

Zunächst begann Barbas Bellfires mit einem Blechlagerturm BASIC Tower zur Lagerung der zahlreichen eingekauften Stahlbleche. Das reichte jedoch nicht, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Dafür musste noch eine Schippe draufgelegt werden. Da Barbas Bellfires mit den Produkten und Services von Remmert äußerst zufrieden war, bestellte der Kaminhersteller noch mehrere ergänzende Lösungen. So wurde 2016 beschlossen, den Blechlagerturm um einen LaserFLEX – einen Portalroboter zum Be- und Entladen von Laserschneidanlagen – und einen LoopFLEX – ein ergonomisches System zur manuellen Sortierung lasergeschnittener Blechteile – zu erweitern.

Diese Ergänzungen zur Produktionslinie brachten den Durchbruch bei der Effizienz und Effektivität. Der LaserFLEX übernimmt den Transport der Stahlbleche zu den Laserschneidanlagen und bringt das geschnittene Material zum LoopFLEX. Dort können die Mitarbeiter das Material abholen, um es weiterzuverarbeiten. Dieser Ablauf gefiel den Angestellten und Geschäftsführern von Barbas Bellfires so gut, dass sie Ende 2019 eine zweite Anlage aus BASIC Tower, LaserFLEX und LoopFLEX dazu orderten. Das ist die Stärke der Lösungen von Remmert: Sie ermöglichen Barbas Bellfires zu wachsen, und wachsen dabei selbst mit.

 

Remote Service für die Laser-Automation gibt gutes Gefühl

Die Ergebnisse waren beachtlich. Unter anderem durch den Einsatz der Lösungen von Remmert wurde ein effizienter Durchlauf der Werkstücke erreicht, sodass Barbas Bellfires die Produktionszeit von zehn auf gerade einmal anderthalb Wochen verkürzen konnte. Das bedeutet, dass ein Stahlblech binnen anderthalb Wochen zu einem echten, vollwertigen Kamin oder Ofen verarbeitet wird. Doch nicht nur die Effizienz konnte Barbas Bellfires deutlich steigern, auch die Effektivität hat zugenommen: Die ursprüngliche Zuverlässigkeitsquote von 40 % beläuft sich jetzt auf stolze 95 %. Offenbar war die Automatisierung für den Ofen- und Kaminexperten genau der richtige Weg. Und dieser Weg ist im besten Sinne eine Einbahnstraße.

„Wir suchten nach einem Zulieferer, der im Einbahnsystem arbeiten konnte“, sagt Mark Spijkers von Barbas Bellfires. Als Operations Manager überwacht er den gesamten Produktionsprozess, und wenn es um Maßnahmen zur Effizienzsteigerung in der Fertigungslinie geht, ist er gefragt. Er ergänzt: „Unsere Anforderungen sind sehr simpel. Die Bleche müssen aus dem Lager zur Laserschneidanlage transportiert werden, welche die benötigten Teile ausschneidet. Diese werden anschließend weiter zu den Mitarbeitern befördert. Unsere Mitarbeiter sortieren dann die Teile, die schließlich gebogen, geschweißt und zum Endprodukt geformt werden. Die Produkte von Remmert unterstützen uns dabei enorm, vor allem zu Beginn der Fertigung. Und gut begonnen ist halb gewonnen.“

Auch im Hinblick auf den Service ist Spijkers zufrieden: „In dem eher außergewöhnlichen Fall, dass eine der Maschinen eine kleine Macke hat, kann das Remmert-Team sie aus der Ferne beheben. In ganz speziellen Situationen können sie sogar einen unserer Mitarbeiter anleiten, um das Problem zu lösen.“ Insofern passt der Service gut zu der „Quick Response Manufacturing (QRM)“-Philosophie, die Spijkers verfolgt: „Sobald an einem unserer Produkte ein Mangel auftritt, setzen wir alles daran, ihn schnellstmöglich zu beheben. Da alles inhouse passiert, geht das ganz fix. Diese QRM-Philosphie finden wir auch beim Service von Remmert wieder. Das gibt uns ein gutes Gefühl.“

„Aufgrund der vielen Gespräche mit Barbas Bellfires kannten wir ihre Wünsche und Anforderungen“, berichtet Jan Schwiertz, Account Manager bei Remmert. „Wir hätten bei ihnen zum Beispiel auch unsere umfangreicheren Lagerlösungen installieren können, wie die MIDI-Türme oder ein Lager mit Wabenkonstruktion. Die entsprachen jedoch nicht dem, was Barbas Bellfires wollte und brauchte. Zudem ist die Stärke von Remmert, dass wir modulare Systeme liefern, die sich gut mit den Produkten anderer Anbieter kombinieren lassen und dadurch den Durchlauf des Materials deutlich beschleunigen können. Mit vielen Lieferanten, die mit unseren Produkten arbeiten, setzen wir uns sogar zusammen, um den bestmöglichen Plan auszutüfteln – einen Plan, der für alle Beteiligten eine Win-win-Situation darstellt. Das war genau das, was Mark Spijkers und folglich Barbas Bellfires brauchte.“

Schwiertz fügt hinzu: „Nicht nur im Bereich der Hardware, auch bei der Software können unsere Lösungen reibungslos mit den Produkten anderer Anbieter kommunizieren. Produkte und Lösungen, die auf die bereits vorhandenen Systeme abgestimmt werden können: Da sind Sie bei uns an der richtigen Adresse.“