Remmert sorgt für frischen Wind im Lager der Sturm-Gruppe

Gleich drei Vorteile auf einen Streich: Mit ihrem neuen, vollautomatischen Langgutlager reduziert die Sturm-Gruppe trotz gesteigerter Kapazitäten ihre Lagerfläche um 70 Prozent und verbessert die Auslastung der angeschlossenen Maschinen. Das Brückenlager wurde von Remmert genau auf die Anforderungen von Sturm zugeschnitten. Neben derOptimierung des Materialflusses und des Materialhandlings stand dabei vor allem die effiziente Ausnutzung der Hallen- und Grundstücksfläche im Vordergrund.

Die Sturm-Gruppe entwickelt und produziert Beschichtungsanlagen sowie Maschinen für die Förder-, Automatisierungs-und Reinigungstechnik. Zudem ist sie in der Blechverarbeitung tätig. Um die Arbeitsprozesse im Lager und in der angeschlossenen Produktion zu verbessern, integrierte das Unternehmen an seinem niederbayerischen Hauptsitz Salchingein vollautomatisches Langgutlager für großvolumiges Aluminiummaterial und Stahlrohre. Vor der Einführung der Remmert-Lösung wurden die Materialien in Stahlregalen und am Boden bevorratet, wodurch viel Platz verloren ging und die Materialbereitstellung sehr zeitintensiv war. Um die Effizienz zu erhöhen, sollte das bisherige Lagerkonzept überarbeitet werden. Ursprünglich tendierte das Unternehmen zu der Integration eines neuen Hochregallagers in seiner Produktionshalle. Dies hätte allerdings nicht genug Raum für die wertschöpfende Produktion geschaffen. Der Anlagenbauer suchte daher nach einem erfahrenen Partner für individuelle Lösungen – und fand ihn in der Friedrich Remmert GmbH. Nach ersten intensiven Gesprächen und einigen Besichtigungen bestehender Lagerlösungen entwickelte Remmert anschließend gemeinsam mit seinem Kunden ein neues Lagerkonzept, das optimal auf ihn und seine Ziele abgestimmt war. Mit Erfolg: „Im Vergleich zu früher laufen die Prozesse in Lager und Produktion heute viel effizienter ab. Überflüssige Werkstoffsuchen oder Umlagerungen entfallen und die Maschinenbediener müssen nicht länger auf die Materialien warten“, erklärt Josef Heitzer, Produktionsleiter der Sturm-Gruppe.

Durch Silobau neuen Raum erschlossen

Ein Ziel von Sturm: Um mehr Platz für die Produktion zu gewinnen, sollte die bestehende Halle zukünftig ausschließlich für die Fertigung genutzt werden. Remmert schlug daher die Erschließung neuer Lagerflächen durch ein automatisches Brückenlager in Silobauweise vor. Dabei wird das Lager außerhalb der Halle errichtet und mit Wand- und Deckenverkleidung ausgestattet. Vier Aus- und eine Einlagerungsstation verbinden Lager und Produktion bei Sturm. Der Silobauwurde aufgrund des Firmenstandortes außerdem in abschüssiger Hanglage errichtet – mit der Folge, dass sich ein Teil des Lagersystems seitlich unterhalb des Produktionsniveaus befindet. Für Sturm ein Gewinn: Dem Unternehmen stehen nun zusätzliche Lagerplätze zur Verfügung. Um einen reibungslosen Materialfluss zu gewährleisten, integrierte Remmert die Ein- und Auslagerungsstationen anschließend auf einer Ebene mit der Fertigungshalle. Darüber hinaus entwickelteder Lagerspezialist ein individuelles Antriebs- und Stromversorgungskonzept für die unteren Lagerebenen. „Remmert hat das neue Lagersystem exakt auf unsere baulichen Bedingungen und spezifischen Projektanforderungen zugeschnitten. Uns stehen nun fast 100 Prozent mehr Lagerkapazität zur Verfügung. Außerdem können wir uns jetzt dank der vollautomatischen Lagerung ganz auf die Fertigung konzentrieren“, berichtet Heitzer.

Mit seiner sehr kompakten Bauform bietet das Brückenlager Platz für rund 550 Kassetten mit einer Traglast von bis zu 3.000 kg. Um das Fassungsvermögen bestmöglich auszuschöpfen, weisen die Ladeträger zwei verschiedene Beladehöhen auf: Kassetten zur Bevorratung von Stahl haben eine nutzbare Beladehöhe von 240 mm, während die für Aluminium aufgrund des geringeren Werkstoffgewichts 500 mmin der Höhe messen. Zusätzlich lassen sich alle Kassetten variabel in Länge und Breiteunterteilen. Dies gestattet die separate Bevorratung von verschiedenen Materialienin einer Kassette.

Wirtschaftliches Handling garantiert

Um das Materialhandling zu erleichtern und Zeit für die Produktion zu gewinnen, führt ein Regalbediengerät (RBG) die Ein- und Auslagerungen im Brückenlager vollautomatisch aus. Durch optimale Fahr- und Hubgeschwindigkeiten erreicht das RBG rund 25 Doppelspiele pro Stunde. „Eine besondere Anforderung stellte die Sturm-Gruppe auch in Bezug auf die ergonomische Entnahme der Materialien aus den Lagergütern“, berichtet Frank Baudach, der zuständige Projektleiter bei Remmert. „Für die Entladung der tieferen Aluminiumkassetten haben wirdeshalb zwei Auslagerungsstationen mit einer elektromechanischen Aushebeeinrichtung ausgestattet. “Dabei fahren per Hubfunktion mehrere in die Station integrierte Hubbalken durch die Aussparungen am Kassettenboden und heben das Material bis auf eine definierte Höhe an. Anschließend wird das Leichtmetall per Hand entnommen. Stabstahl entladen die Mitarbeiterper Hallenkran. Um die Wege zu verkürzen, gruppieren sich außerdem drei Sägemaschinen – eine für Alu und zwei für Stahl – sowie ein Bearbeitungszentrum um die neue Anlage. Die automatisierte Lagerung und das verbesserte Materialhandling ermöglichen eine Produktivitätssteigerung der angeschlossenen Maschinen umnahezu 80 Prozent.

Die Lagerverwaltung und -steuerung realisiert das Warehouse-Management-System PRO WMS Enterprise von Remmert. Es ist durch eine Standardschnittstelle an das ERP-System des niederbayerischen Unternehmens angeschlossenund gewährleistet durch einen kontinuierlichen Datenabgleicheinen durchgängigen Materialfluss, eine zeitnahe Bestandsverwaltung sowie eine permanente Bestandsinventur.