Langgutlager vervierfacht Lager-Kapazitäten bei PBS

PBS Pulverbeschichtung Schreiner ist Vorreiter beim produktionsintegrierten Umweltschutz und beweist, dass Effizienz und Nachhaltigkeit nicht im Widerspruch stehen. Mit einem neuen Wabenlager von Remmert verbessert der Dienstleister seine Klimabilanz und vervierfacht ganz nebenbei seine Konsignationslager-Kapazitäten.

PBS ist ein Dienstleister im Bereich der Oberflächenveredelung. Das Unternehmen beschichtet im Kundenauftrag Stahl- und Aluminiumprofile mit Pulverlacken und bedient damit Kunden im Bereich der Bau- und Fensterindustrie, der Logistik und im Maschinenbau. „Die Kofferaufbauten der gelben Postautos beispielweise werden von uns pulverlackiert“, berichtet Geschäftsführer Harald Schreiner. Er hat sein Unternehmen nicht nur als Spezialist für die Pulverlackierung etabliert, sondern versteht sich mit derzeit 180 Mitarbeitenden als Rundum-Dienstleister. „Wir führen sämtliche prozessbegleitende Dienstleistungen wie Sägen, Fräsen und Bohren aus. Außerdem haben wir mehrere moderne Profil-Verbundanlagen im Einsatz. Mit dem neuen Hochregallager haben wir zudem unsere Konsi-Lagerkapazitäten deutlich erhöht“, fasst Schreiner die Leistungen zusammen.

Produktion & Logistik wachsen zusammen

Zuvor waren die Lagerflächen für das Kundenmaterial in mehreren Hallen auf dem über 80.000 m² großen Betriebsgelände verteilt. Die Lagerung in der Fläche und der Transport mit Gabelstapler war nicht nur sehr zeit- und personalaufwändig, sondern führte auch immer wieder zu Beschädigungen der Ware durch das manuelle Handling mit dem Stapler. Um die Produktivität zu steigern, wollte Schreiner die innerbetriebliche Logistik und die Produktion enger verzahnen und weitestgehend automatisieren. Zudem sollte die Lagerkapazität deutlich gesteigert werden.

Auch der Dieselverbrauch der Stapler-Flotte war Schreiner ein Dorn im Auge. Das Unternehmen gilt als Vorreiter ökologischer Prozessabläufe. „Wir waren der erste Veredler in Deutschland, der auf chromfreie Vorbehandlung gesetzt hat, lange bevor es zur Pflicht wurde“, so Schreiner. Darüber hinaus nutzt PBS ausschließlich aufbereitetes Regenwasser zur Vorbehandlung der Materialien. Prozesswärme wird seit 2013 mit einer eignen 2,5 MW Biomasseheizanlage erzeugt. Die ersetzt den jährlichen Verbrauch von etwa 1 Million Liter Heizöl durch nachwachsende Rohstoffe aus der Region. Außerdem sind die Dachflächen der Betriebsgebäude mit insgesamt 1,7 MW PV-Leistung gedeckt.

Remmert Wabenlager ersetzt jährlich 30.000 Liter Dieselkraftstoff

PBS hat das neue Remmert Langgutlager in direkter Nähe zur Produktion errichtet und damit den Staplerverkehr weitestgehend ersetzt. Über 500 Tonnen CO2 Emissionen bzw. 30.000 Liter Dieselkraftstoff spart PBS jährlich allein durch den Wegfall der Staplertransporte. Als weitere Konsequenz konnten Materialschäden auf nahezu null reduziert werden und der Materialfluss wurde deutlich beschleunigt, was auch der Produktivität in der Pulverbeschichtung zu Gute kommt.

Das Lager in Wabenstruktur fasst über 2.600 Langgutkassetten, was einer Vervierfachung der Lagerkapazitäten entspricht. Die Ein- und Auslagerung der Kassetten erfolgt vollautomatisch innerhalb von 90 Sekunden über ein Regalbediengerät (RBG). Vierzig Doppelspiele schafft das RGB in der Stunde, das dank Energierückgewinnung (Rekuperation) zudem äußerst energieeffizient arbeitet. Vier Puffer- und Umlaufstationen für die Ein- und Auslagerung der Kassetten mit insgesamt 12 Pufferplätzen für die Kommissionierung sowie ein integriertes WMS (Warehouse Management System) mit Anbindung zum MES System runden die Lösung ab.

„Mit Remmert haben wir einen Partner auf Augenhöhe gefunden, der sehr gut zu uns passt. Es gab viel Inspiration durch verschiedene Referenzen und wir haben gemeinsam unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten erarbeitet. Das war einfach top.“

 

Krisensichere Bevorratung im Konsignationslager

Das Remmert-Lager wurde Ende 2021 nach und nach in die Betriebsabläufe integriert und damit genau zur richtigen Zeit, wenn auch der Anlass weniger Grund zur Freude bot. „Nahezu alle unserer Kunden hatten in den Zeit der unsicheren Lieferketten die neuen Lagerkapazitäten genutzt und ihre Bestände deutlich hochgefahren, um lieferfähig zu bleiben. Das hätten wir mit der Lagerung in der Fläche so nicht bieten können“, beschreibt Harald Schreiner die direkten Auswirkungen der weltwirtschaftlichen Situation auf seinen Betrieb. Insgesamt sieht er sein Unternehmen mit dem Logistik-Konzept für die Zukunft perfekt aufgestellt. Die produktionsnahe Logistik hat zu einem deutlich schnelleren, effizienteren, reibungslosen und nachhaltigen Materialfluss geführt.